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Wattenbach-Levison, Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter III. Heft: Die Karolinger vom Tode Karls des Großen bis zum Vertrag von Verdun, bearb. von Heinz Löwe (1957) S. 338 f.

[Text ohne Anmerkungen übernommen]

„Von Benedikt von Aniane zeugen nicht nur seine Werke und die Reformgesetze, zu denen er den Anstoß gab, sondern auch seine Vita; diese schrieb sein „Freund und Lieblingsschüler“ Ardo, genannt Smaragdus (783–843), bald nach seinem Tode, etwa 822/23, auf Bitten einiger Indener Mönche, die in Aniane seine Schüler gewesen waren. Mönch und Lehrer in Aniane, berücksichtigte Ardo besonders die Anfänge Benedikts; dabei kam ihm seine Kenntnis der südfranzösischen ||S. 339|| Verhältnisse ebenso zugute wie bei der Schilderung der Bekehrung des Grafen Wilhelm von Toulouse (gest. 812), des Gründers (804) und Mönchs (806) von Gellone, dessen nicht vor dem 11. Jahrhundert geschriebene Vita zwar literaturgeschichtlich als Zeugnis ihrer Entstehungszeit, aber nicht als Quelle für die karolingische Epoche von Bedeutung ist. Trotz mancher Vorbildgebundenheit in Gliederung und Wortlaut ist Ardos Werk für die innere Entwicklung Benedikts und den Geist seiner Reform, von dem es selbst geprägt ist, eine hervorragende Quelle, unerläßlich aber auch ||S. 340|| für die Geschichte des Kaisers Ludwig – divina providente gratia tocius aecclesiae Europa degentis imperator augustus – wie er hier mit bezeichnender Ergänzung des offiziellen Kaisertitels genannt wird.“


Letzte Bearbeitung: $Date: 2008-10-23 19:52:24 $